TESTO JUNKIE
HÖRSPIEL NACH DEM GLEICHNAMIGEN TEXT VON PAUL B. PRECIADO
SWR 2021
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Rebellion gegen das Zwei-Geschlechter-Regime, Selbstversuch und pornografisches Tagebuch:
Unter dem Eindruck des Todes seines Schriftsteller-Freundes Guillaume Dustan und einer beginnenden Liebesbeziehung zu der Romanautorin und Filmemacherin Virginie Despentes nimmt Gender-Aktivist und Philosoph Paul B. Preciado, damals Beatriz Preciado, Testosteron als Gel –ohne medizinische Anleitung und ohne eine Umwandlung zum “Mann” zu intendieren. Die Aufzeichnungen dieses Selbstversuchs oszillieren zwischen politischem Manifest, Liebeserklärung und pornografischem Bericht .
„Hier handelt es sich nicht um meine Memoiren. Hier werden die vorsätzliche Vergiftung des Körpers und die Affekte von P. P. protokolliert. Eine Vergiftung mit synthetischem Testosteron. Ein Körper-Essay. Und dennoch, eine Fiktion. Eine somapolitische Theorie des Selbst, oder eine Selbsttheorie. Philosophische Überlegungen neben Aufzeichnungen von Hormonbehandlungen und Details sexueller Praktiken. Wenn ich darauf verzichte, sie in einer höheren Logik aufzulösen, dann einfach deshalb, weil genau das die Form ist, als die Subjektivität konstruiert ist – und dekonstruiert.“ Paul B. Preciado
Schauspieler Paul Zichner schenkt dem Protagonisten dieses Hörspiels seine Stimme und ermöglicht einen Einblick hinter die Kulissen des Berliner Ensembles, das Theater, in dem er als festes Ensemblemitglied spielt. “Wenn ich dann geschminkt war oder Perücken und Rüschenkleidchen anhatte,” erzählt Zichner von seiner Transition zu Mann, "habe ich immer dieses Kostüm als eine Verkleidung empfunden - eine Art Mauer, hinter der ich nicht durchscheinen konnte.”
SWR / Thomas Ernst
SWR / Thomas Ernst
SWR / Thomas Ernst
SWR / Thomas Ernst
MIT
Paul Zichner
Anika Mauer
Angela Neis
Jörg Gollasch
Felix Strobel
Benjamin Hille
Valentin Erb
Sarah Sandeh
Helene Voigt
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ÜBERSETZUNG
Stephan Geene
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BEARBEITUNG UND REGIE
Noam Brusilovsky
MUSIK
Tobias Purfürst
TON UND TECHNIK
Christian Eickhoff​
Tanja Hiesch
Simon Frei
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DRAMATURGIE
Andrea Oetzmann